Es ist ein entscheidender Schritt, seinen Hund kastrieren zu lassen. Wenn Sie sich für die Kastration Ihres Hundes entscheiden, haben Sie zwei Möglichkeiten:
Unterschiede zwischen einer chirurgischen und einer medikamentösen Kastration
- Die medikamentöse Kastration ist eine Entscheidung für einen begrenzten Zeitraum. Der Tierarzt platziert ein kleines, resorbierbares (d.h. sich auflösendes) Implantat unter die Haut des Hundes. Dieses unterdrückt die Testosteronproduktion für einen bestimmten Zeitraum. Die Behandlung kann bedenkenlos wiederholt werden.
- Die chirurgische Kastration ist ein endgültiger Eingriff. Der Tierarzt entfernt die Hoden des Rüden.
Vorteile einer medikamentösen Kastration
Mit der medikamentösen Kastration erzielen Sie die gleiche Wirkung wie mit der chirurgischen Kastration. Der Unterschied ist, dass die medikamentöse Kastration vorübergehend ist. Das gibt Ihnen die Möglichkeit zu testen, wie Ihr Rüde auf eine chirurgische Kastration reagieren würde und ob die Kastration ein Verhaltensproblem löst. Wenn Sie mit dem Resultat der medikamentösen Kastration nicht zufrieden sind, können Sie auf die chirurgische Kastration verzichten und Ihr Rüde wird nach Abklingen der Wirkung wieder so sein, wie er vor der Implantation war.
Viele Hundebesitzer ziehen zu Beginn die temporäre Kastration vor, da noch viele Fragen unbeantwortet sind. Wird sich das Verhalten meines Hundes ändern? Wird er gesteigerten Appetit haben und an Gewicht zulegen? Bekommt er ein stumpfes Fell? Wird er lethargisch und zeigt er weniger Interesse an Ausbildung und Jagd? Wird er möglicherweise sogar unsicherer im Umgang mit anderen Hunden?
Eine medikamentöse Kastration kann auch dann von Vorteil sein, wenn für Ihren Hund aus Altersgründen oder aufgrund seines allgemeinen Gesundheitszustandes eine Vollnarkose riskant wäre oder überhaupt nicht in Frage kommt.
Vorteile einer chirurgischen Kastration
Sind Sie überzeugt davon, dass Sie Ihren Rüden nicht für die Zucht verwenden wollen? Sind Sie sicher, dass Sie mögliche Nebenwirkungen einer Kastration dauerhaft in Kauf nehmen möchten? Dann kann die chirurgische Kastration eine Lösung für Ihren Hund sein. Mit der chirurgischen Kastration wird der Rüde dauerhaft unfruchtbar und testosteronbedingte unerwünschte Verhaltensmuster können langfristig positiv beeinflusst werden.
Wenn Sie jedoch unsicher sind, so ist eine Kastration „auf Zeit“ eine Alternative.
Was wirkt schneller?
Mit der medikamentösen Kastration dauert es länger als bei der chirurgischen Kastration, bis der Rüde seine Fähigkeit zur Fortpflanzung verliert.
Wenn Ihrem Hund die Hoden entfernt wurden, dauert es normalerweise 2-3 Wochen, bis er nicht mehr zeugungsfähig ist.
Bei der medikamentösen Kastration dauert es in der Regel 6 – 8 Wochen, bis Ihr Rüde nicht mehr zeugungsfähig ist. Dies ist abhängig davon, welches Implantat Ihr Hund erhalten hat und wie er auf das Implantat reagiert. In Einzelfällen kann die Unfruchtbarkeit auch früher oder später eintreten. Diese abweichenden Reaktionen sind bei Lebewesen nicht vermeidbar und auch nicht vorhersehbar.
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